WALDHOANGART am 19. Juli 2018 in Gramais

Waldbewirtschaftung in der kleinsten Gemeinde Österreichs

Gruppenbild beim Waldhoangart in Gramais

Idyllisch gelegene kleinste Gemeinde Österreichs

Das Wasserkraftwerk

Zum Waldhoangart in Gramais im Bezirk Reutte lud Bernhard Scheidle und es waren folgende Waldaufseher mit dabei: Richard Soder (St. Ulrich am Pillersee), Lois Blassnig (Fieberbrunn), Herbert Prosser (Wildschönau), Martin Höck (Bad Häring), Reinhold Winkler (Radfeld, Rattenberg), Wolfgang Raggl (Schönwies), Christian Kecht (Zams), Toni Jenewein (Tösens), Karl Krug (Wildermieming), Gottfried Kerscher (Gnadenwald), Hannes Felderer (Absam), Konni Müller (Terfens), Walter Zobl (Namlos), Simon Friedle (Pflach), Markus Rudigier (Breitenwang), Erich Sprenger (Schwarzwasser), Otto Schratz (Höfen), Florian Perle (Häselgehr), Wolfgang Huber (Innsbruck), OFö i.R. Carl Schenk, Förster Andreas Hell und für die BFI Reutte Andreas Schreieck. Bürgermeister Michael Fasser war beeindruckt vom tirolweiten großen Interesse an seiner kleinen Gemeinde.

 

Der Ort Gramais ist idyllisch in einem Seitental des Tiroler Lechtals gelegen und ist die kleinste Gemeinde Österreichs. Mit nur mehr 44 Einwohnern liegt die überschaubare Ortschaft auf einer Seehöhe von 1.328 m, umgeben von einzigartiger Flora und Fauna, einem Kranz von 5 Gebirgsseen und zahlreichen Gipfeln. Ursprünglich entstand Gramais aus Almen der Großgemeinde Imst. Die Besiedelung erfolgte über das Sattele vom Hahntennjoch aus. In einer Urkunde aus dem Jahr 1427 war bereits von 19 Feuerstellen die Rede. Aufgrund der schwer erreichbaren Lage erhielt Gramais schon bald einen eigenen Seelsorger und wurde 1891 zur selbständigen Pfarre erhoben. 1911 begann man, auf Initiative des damaligen Pfarrers Hermann Knabl, der auch ein begeisterter Käfersammler war, eine Straße von Gramais ins Lechtal zu bauen und 1930 konnte das erste Auto nach Gramais fahren (asphaltiert wurde die Straße erst 40 Jahre später). 1938 kam der Ort dann zum Bezirk Reutte. 1953 gab es das erste Telefon in Gramais, 1968 das erste Fernsehgerät. 1969 wurde ein Schlepplift gebaut und 1977 erhielt die Gemeinde einen eigenen Traktor, einen Schneepflug und einen Schidoo. Das Bauernhaus mit der Hausnummer 15 wurde 1982 abgetragen und kann seitdem im Höfemuseum in Kramsach besichtigt werden.

Die Gemeindegutsagrargemeinschaft Gramais hat 26 Eingeforstete, von denen 15 aktiv sind. Die gesamte Waldfläche beträgt ca. 2.500 ha, wovon 118 SiE, 27 WS2 und 895 SaE sind. Aufgeforstet werden jährlich 3000-4000 Pflanzen.

Gramais hat neben seinen Häusern und Bauernhäusern eine Pfarrkirche, ein Gasthaus, eine Feuerwehr, ein Heimatmuseum und Kindergarten und Volksschule. Es gibt kaum Betriebe, Kindergarten und Volksschule bleiben wegen Schülermangel seit 10 Jahren geschlossen. Aufgrund der mangelnden Möglichkeiten war der Ort schon immer von schwerer Armut bedroht, sodass es zu dauernden Auswanderungen kam. Vor 18 Jahren waren noch 70 Leute in Gramais wohnhaft. Heute sind es nur mehr 44.

Das gemeindeeigene Kraftwerk wird aus zwei Bächen gespeist. Die 800er-Rohre vom Otterbach bringen eine Leistung bei 930 Sekundenlitern von max. 288 kW und die kleinere Platzbach-Turbine fördert bei 150 Sekundenliter max. 153 kW. Jährlich können im Durchschnitt 1,9 Mio. kW an Strom eingespeist werden.

 Vereinigung der Waldaufseher
und Forstwarte Tirols