WALDHOANGART am 13. April 2023 in Nassereith

„Natura 2000 und Weltkulturerbe“

Gruppenbild vor dem Fasnachtshaus mit Bgm. Herbert Kröll

Im Nassereither Fasnachtsmuseum

Helmut Gapp präsentiert die wertvollen Holzmasken

Waldaufseher Oswald Zoller präsentiert die Besonderheiten

Erklärungen im Spirkenwald

Besonderer Bergkiefernwald Afrigal

Spirke

Waldaufseher Oswald Zoller aus Nassereith lud zum Waldhoangart und folgende Kollegen waren dabei: Christian Dödlinger (Hochfilzen), Richard Dagn (Schwendt), Karl Krug (Wildermieming), Martin Höck (Bad Häring), Sebastian Schrödl jr. (Walchsee/Rettenschöß), Hubert Ritzer (Schwoich), Matthias Schnegg (Imsterberg), Reinhold Winkler (Radfeld/Rattenberg), Toni Niedrist (Münster), Johann Jäger (Polling), Josef Praxmarer (Flaurling), Simon Klotz (Längenfeld), Markus Walch (Imst Oberstadt), Manfred Bauer (Imst Unterstadt), Johannes Lagg (Lermoos), Thomas Lutz (Bach), Joachim Wagner (Zwischenwasser), Gregor Voltolini (Jerzens) sowie Gerold Schlierenzauer (Karres, i.R.).

 

Bürgermeister Herbert Kröll begrüßte die anwesenden Forstkollegen und präsentierte kurz die Fernpassgemeinde Nassereith. Anschließend gab es einen eindrucksvollen Einblick in das Nassereither Schellerlaufen von Helmut Gapp. Das Schellerlaufen ist eine der größten, ältesten und farbenprächtigsten Fåsnåchten der Alpen. Über die Entstehung, Alter, Herkunft und Sinn der Nassereither Fåsnåcht ist sehr viel geschrieben und wissenschaftlich untersucht worden. Im Fasnachtshaus sind mehr als 450 kunstvoll geschnitzte Holzmasken ausgestellt – unter anderem jene des Nassereither Künstlers Franz Josef Kranewitter – und machen das Nassereither Fåsnåchtsmuseum zum größten Maskenarchiv im gesamten Alpenraum. Helmut Gapp stellte bei seiner Führung eindrucksvoll unter Beweis, dass Lebensfreude, Traditionsbewusstsein, das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gemeinschaft und auch Heimatliebe die Triebkräfte sind, warum die Nassereither in die Fåsnåcht gehen.

 

Das Naturschutzgebiet Afrigal befindet sich in der Gemeinde Nassereith im Bezirk Imst auf einer Fläche von 71,6 ha. 1990 wurde die Afrigal als Naturwaldzelle unter Schutz gestellt und im Juni 2000 als Natura-2000-Gebiet (nach der FFH-Richtlinie) ausgewiesen. Seit 2010 ist es zusätzlich ein Naturschutzgebiet nach dem Tiroler Naturschutzgesetz und ebenso ein Naturwaldreservat. Die Bergkiefernwälder sind im Naturschutzgebiet Afrigal in besonders schöner Ausprägung erhalten und als nördlichstes, zusammenhängendes Gebiet das beste Beispiel von naturnahen und geschlossenen Bergkieferwäldern in Tirol. Die Spirke ist ein Pioniergehölz, das bis zu 20 Meter hoch wird und sehr elastisch und grobfaserig ist. Auf trockenen Sonnenhängen kann sie auch den Zirben-Lärchen-Wald ersetzen wie etwa hier im Fernpassgebiet. Durch die Unterschutzstellung können die natürlichen Lebensräume sowie die wildlebenden Tiere und Pflanzen erhalten werden. Diese Fläche ist vollständig außer Nutzung gestellt, es gibt alle zwei Jahre eine Kontrolle und Begehung durch die Bundesversuchsanstalt, die der Waldaufseher durchführt.

Natura 2000 umfasst 18% des europäischen Festlandes und 4% der Meeresgebiete und ist damit das größte Netzwerk an Naturschutzgebieten der Welt.

Nach der kleinen Wanderung im Schneetreiben mit Blick auf den Fernpass klang der Nassereither Waldhoangart am Dorfplatz gemütlich aus.

 

Euer Wald ist unser Anliegen: www.waldaufseher.org

 Vereinigung der Waldaufseher
und Forstwarte Tirols