Waldaufseher Franz Plörer in Pension

Mit 1. März 2005 trat der Waldaufseher der Gemeinde Stanz, Herr Franz Plörer in den wohlverdienten Ruhestand!

Plörer Franz, geboren am 12. 10. 1939, begann am 15. 12. 1958 den Waldaufseherdienst in der Gemeinde Stanz. Mit mehr als 46 Dienstjahren als Waldaufseher übertrifft Franz Plörer alle bisherigen lang gedienten Waldaufseher im Bereich der Bezirksforstinspektion Landeck.

 

Franz Plörer betreute das Forstaufsichtsgebiet Stanz als nebenberuflicher Waldaufseher mit einer vereinbarten Mindestleistung von 30 Monatsstunden.

Zur vollen Auslastung betreibt er seine Landwirtschaft mit Rindviehhaltung und gilt als erfahrener Obstbauer im Stanzer Zwetschgenanbau.

 

Das Forstaufsichtsgebiet Stanz erstreckt sich auf rd. 468 Hektar. Es handelt sich um extreme Kiefernreinbestände an den südlichen Abhängen der Lechtaler Kalkalpen über dem Dorf und den Gütern von Stanz und Landeck.

Einem Ertragsschutzwald von 96 Hektar stehen 372 Hektar Schutzwald außer Ertrag gegenüber.

Allein aus diesen Zahlen sieht man, dass eine behutsame Schutzwaldbewirtschaftung und Erhaltung hier am wichtigsten ist. Nach früherer Ansicht durften in dem stark belasteten Weidewald und behördlich erklärten „Stanzer Bannwald“ nur Schadholznutzungen durchgeführt werden.

Der Wald hat hier mit der extremen Sonneneinstrahlung und Verkarstung, mit Steinschlag, Lawinen und Muren zu kämpfen.

 

Franz Plörer engagierte sich neben den normalen jährlichen Arbeitsabläufen besonders beim Schutzwaldsanierungsprojekt „Stanzer Dorfwald“ der Agrargemeinschaft Stanz; bei den Aufforstungen, bei der Dickungspflege und bei der Walderschließung mit Wegbauten.

In diesem Rahmen arbeitete er beim sämtlichen Wegbau mit. Die Aufforstung von rd. 58.000 Stück Forstpflanzen leitete er und läuterte eigenhändig ca. 18 Hektar Kieferndickungen.

 

Der Stanzer Wald wurde öfters von Schadensereignissen heimgesucht. Seien es Nassschneefälle, die über den ganzen Wald verteilt Schadholz legten, oder z.B. die zwei großen Staublawinen im Jahr 1984, die etliche Hektar alten Wald umwarfen und bis in das Dorf vordrangen, Plörer Franz hat stets für die rechtzeitige Aufräumung und den Forstschutz gesorgt.

Wenn Waldaufseherkollegen scherzhaft meinten, in Stanz kann man die Baumwipfel der Föhren mit der Hand erlangen, und bei einigen hundert Festmetern Schadholz im Stanzer Wald lächelten, so muss festgehalten werden, dass besonders in Stanz die Arbeit nicht nur in Festmetern zu messen ist.

 

Plörer Franz genoss in seiner Berufsausübung in hohem Maß die Anerkennung der Dorfbevölkerung. Er konnte besonders Kinder und Jugendliche ansprechen und seine positive Einstellung zu den Dingen weitervermitteln.

Er betreute den Stanzer Wald, als ob es sein eigener wäre. In dieser Hinsicht ist es nicht verwunderlich, dass ihm das Loslassen vom Stanzer Wald und seinem geliebten Waldaufseherberuf nach so vielen Jahren nicht ganz leicht fällt.

 

Franz, aus der „Familie“ der Forstlerkollegen möchten wir dir besonders für deine Kameradschaft und für deine Originalität danken. Wir hoffen, deinem Wunsch entsprechend, dass du auch weiterhin und bei den verschiedenen Aktivitäten zu uns gehörst.

 

Wir wünschen dir vor Allem Gesundheit und eine schöne, erfüllte Pension neben deiner Frau Waltraud, deinen 5 Kindern, Schwieger- und Enkelkindern.

 

 Vereinigung der Waldaufseher
und Forstwarte Tirols