Pferderückung

Schonende Holzbringung in einem Durchforstungsbestand

Die Pferderückung

Die Pferderückung

Ein Teil des gerückten Holzes

Einer der Organisatoren - Fürhapter Ingo

Forstunternehmer Leiter Leopold, Tierarzt Baldauf Michael und Waldaufseher Sillian

Fertiger Durchforstungsbestand

Bereits im Herbst 2015 wurde mit den Vorbereitungen der Durchforstung auf der ca. 2 Hektar großen Standortschutzwaldfläche im Winkeltal auf der orographisch linken Seite des Baches entlang des Winkeltaler Wald- und Almweges begonnen. Die ehemalige Weidefläche auf einer Seehöhe von ca. 1630m ü.A., welche mit einzelnen Fichten und Lärchen bestock war, wurde in den 1970er Jahren durch Mitarbeiter des Waldwirtschaftsvereines Lienz nach damaligen Standards mit Fichten und Lärchen im Abstand 1x1m aufgeforstet. Im Dickungsstadium wurde eine erste Pflege durchgeführt. Nun, ca. 30 Jahre später, war es aufgrund der mangelnden Licht- und Platzverhältnisse im Bestand Zeit für eine Erstdurchforstung, um das Wachstum wieder zu steigern und den stabilen Bestand weiter zu erhalten.

Nach der Auszeige einer Testfläche durch den Gemeindewaldaufseher begann der ortsansässige Ein-Mann Forstbetrieb Fa. Leiter Leopold mit seiner Arbeit und fällte die markierten Stämme schonend. Nachdem das Ergebnis sehr zufriedenstellend war wurde entschieden die gesamte Fläche zu pflegen, was über die Wintermonate wegen der geringen Schneelage möglich war. Aufgrund der schonenden Arbeit mit der Motorsäge und der optimalen Jahreszeit waren keine Bestandesschäden zu beklagen. Weiters blieb die gesamte Grünmasse im Bestand und wurde vom Forstunternehmer in vorausschauender Weise hinter den Stammfüßen in Haufen gelegt. Einerseits erleichterte dies seine Arbeit und andererseits beugt diese Vorgangsweise Rückeschäden vor.

Eher zufällig ergab sich die Möglichkeit einer Pferderückung. Im stark frequentierten hinteren Winkeltal wurden Pferdehalter, allen voran Ingo Fürhapter als Organisator, im Laufe des Winters auf diese für unsere Geländeverhältnisse einmalige Gelegenheit (große, relativ ebene Fläche neben einem Weg) aufmerksam und setzten sich mit der Grundbesitzerin und dem Forstunternehmer in Kontakt. Nach kurzen Gesprächen war man sich einig, das Holz mit Pferden auf den darunterliegenden Weg zu bringen und setzte als Termin den 23.04.2016 fest. Unterstützt vom Heuschlittenverein Villgratental wurde den zahlreichen Zuschauern, neben Speis und Trank, ein besonderes Spektakel geboten. Im Beisein eines Tierarztes, was aufgrund der Tieransammlung vorgeschrieben war, sind elf Fuhrmänner aus Kärtnen, Ost- und Südtirol mit ihren Pferden und weiteren freiwilligen Helfern (zum Herrichten der Stämme) zum Holzrücken erschienen und brachten im Laufe des Tages eine beachtliche Holzmenge bestandesschonend an den Forstweg.

 Vereinigung der Waldaufseher
und Forstwarte Tirols