HOPFENBUCHE

Baum des Jahres 2019

Der Stamm der Hopfenbuche

Die Blätter sind denen der Hainbuchen sehr ähnlich

Die männlichen und weiblichen Blütenstände

Der „Baum des Jahres“ wird in Zusammenarbeit des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus mit dem Kuratorium Wald jedes Jahr neu bestimmt. Damit soll auf eine bedeutende, aber auch gefährdete Baumart aufmerksam gemacht werden. Gleichzeitig will man ein Bewusstsein für den Wald sowohl in seiner Gesamtheit als auch in seiner vielfältigen wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Bedeutung für uns Menschen schaffen.

 

Im Jahr 2019 ist die Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia) der Baum des Jahres.

Die Hopfenbuche ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Birkengewächse. Stamm und Blätter sind den Hainbuchen sehr ähnlich. Die männlichen Blütenstände sind hängende, im Winter nackte Kätzchen wie bei den Haselnüssen. Die weiblichen, traubenförmigen Blütenstände ähneln sehr dem weiblichen Fruchtstand des Echten Hopfens, daher auch der Name des Baumes. Man kann aber leider kein Bier daraus brauen.

Die Hopfenbuche ist ein langsam wachsender Baum, der in den ersten Jahren eine kegelförmige Krone formt. Durch sein hohes Ausschlagsvermögen ist er auch gut schnittverträglich. Die Hopfenbuche wächst noch über 1000 m. Sie verlangt einen warmen, geschützten Standort und gedeiht auch auf sehr trockenen Bodenarten, bevorzugt Kalk und Dolomit.

 

HOPFENBUCHE
Ein Exot in Österreich

 Der wärmeliebende Baum mit den hopfenartigen Früchten kann in Österreich schon fast als Exot bezeichnet werden. Die Hopfenbuche bringt mediterranes Flair in Österreichs Wälder, denn sie kommt nur auf klimatisch begünstigten Südhängen in den Südalpen, ihrer nördlichen Verbreitungsgrenze, vor. Vereinzelt findet man sie auch im Inntal. Ansonsten ist sie in Südeuropa und Kleinasien heimisch. Ihr Lebensraum beherbergt sogar viele seltene Tier- und Pflanzenarten, wie die Sandviper und die Smaragdeidechse.

Das Holz der Hopfenbuche ist sehr hart. Die Hopfenbuche wird im englischen Sprachraum auch ironwood („Eisenholz“) genannt. Das Holz lässt sich gut bearbeiten und wurde früher zur Herstellung von Handhobeln genutzt. Heute ist es zum Drechseln, für Musikinstrumente und Möbel sehr beliebt und wird häufig für die Erzeugung von Werkzeugstielen und Zähnen von Mühlrädern sowie zur Schuhanfertigung und für Webstuhlschiffchen in der Textilindustrie verwendet.

 Vereinigung der Waldaufseher
und Forstwarte Tirols