Holzausformungskurs in Schwendt

Höherer Gesamterlös durch gute – fachgerechte - Ausformung

Gruppe von interessierten Waldbesitzern beim kritischen Betrachten von schlecht aus-geformten Blochen

Nur strahlende Gesichter nach dem geglückten Informationsnachmittag; von l n. r.: DI M. Neuwirth (BFI Kitzbühel) WA R. Dagn (Gde. Schwendt) und Bgm. S. Haunholter (Säge Haunholter)

 

„Höherer Gesamterlös nicht nur durch guten B/C Preis sondern vor allem durch gute – fachgerechte - Ausformung“

Ende März führte die Bezirksforstinspektion Kitzbühel unter dem Motto „Höherer Erlös durch richtiges Ausformen“ in Schwendt einen Holzausformungskurs durch, an dem trotz schlechter Witterung rund 30 interessierte Waldbesitzer der Gemeinden Schwendt und Kössen teilnahmen. Bgm. Sebastian Haunholter stellte sein Betriebsgelände zur Verfügung, auf welchem man eine Reihe von schlechten bzw. falsch ausgeformten Blochen zu sehen bekam.

 

Nach einer kurzen Erläuterung der Sicherheitsbestimmungen bei der Waldarbeit durch den örtlichen Waldaufseher Richard Dagn wurden die seit 2007 geltenden neuen Holzhandels­usancen (Richtlinien für den Verkauf und Handel von Holz) vorgestellt. Hierbei wurde von DI Michael Neuwirth ein grober Überblick der Beurteilungskriterien für die einzelnen Güte­klassen für Nadelrundholz gegeben. Holzqualitätskriterien wie starke Astigkeit, Buchs, Ab­holzigkeit usw. bringen eine Herabklassifizierung in schlechtere Güteklassen und sind, wenn überhaupt nur in jüngeren Bestandesklassen, beeinflussbar.

 

Abb.:  Wertverlust aufgrund falscher Ausformung eines leicht gekrümmten Bloches

 

 

Abb.:   Wertverlust infolge zu geringen Übermaßes; im Extremfall wird der Bloch auf drei Meter zurückgestuft und als Schleifholz klassifiziert.

Anhand von einigen durchgerechneten Beispielen erläuterte er aber vor allem, dass es auch zu Herunterstufungen in mindere Güteklassen gerade infolge Ausformungsfehler kommt und dies gar nicht selten. Wie oben angeführte Beispiele zeigen, gehen hier schnell mit einem fal­schen Trennschnitt einige, zum Teil sogar einige –zig Euros bei einem Bloch verloren. Schnell wurde jedem der Teilnehmer klar, dass der Gesamterlös eines Holzverkaufs nicht alleine vom gut ausverhandelten B/C Preis für Fichte, sondern von den Preisen sämtlicher Sortimente und insbesondere von der richtigen Ausformung abhängt.

Um das ganze noch mehr zu verdeutlichen wurden im Anschluss falsch ausgeformte Bloche den Teilnehmern vorgelegt und ihnen der jeweilige Wertverlust gezeigt. Zum Abschluss ließ noch dankenswerterweise Bgm. Haunholter, Inhaber der gleichnamigen Säge, einzelne kri­tische Bloche zur besonderen Veranschaulichung durch das Gatter.

 

Infolge des regen Interesses an diesem Informationsnachmittag, sollen laut Auskunft der Bezirksforstinspektion Kitzbühel in nächster Zeit weitere diesbezügliche Veranstaltungen im Bezirk stattfinden.

 Vereinigung der Waldaufseher
und Forstwarte Tirols