Gefahr durch Borkenkäfer

Im Jahre 2003 rund 1,2 Millionen Euro Schaden für die Waldbesitzer

Aus einem Käferpaar können bis zu 200.000 neue Käfer entstehen

Larven und Fraßbild des Borkenkäfers

Für unsere Wälder stellen Borkenkäfer die größte von Insekten ausgehende Gefahr dar. Das heiße Sommerwetter im Vorjahr hat die Vermehrung dieser Schädlinge sehr begünstigt, ihr Befall verursacht jährlich Schäden in Millionenhöhe. Jetzt warten sie im Boden auf höhere Temperaturen, dann fliegen sie aus und beginnen ihr zerstörerisches Werk vor allem an den Fichten. Doch man kann ihre Fraßschäden durchaus in Grenzen halten.

Unter günstigen Vermehrungsbedingungen kann ein Käferpaar von Frühjahr bis Herbst auf bis zu 200.000 Nachkommen haben. Wenn z. B. 10 Bäume befallen sind, kann sich der Befall nach 6 bis 10 Wochen auf 200 Bäume ausdehnen. Bei drei oder mehr Generationen kann sich so bis zum Herbst eine Massenvermehrung auf viele Hektar Wald ausdehnen.

 

„Das Käferholz wird am Markt nur zu einem deutlich reduzierten Preis

 

angenommen, weil die Ausbeute guter Schnittware geringer ist und es bei der

 

Verarbeitung in der Regel höhere Kosten verursacht als gesundes Holz. Schon im Jahr

 

2003 betrug der wirtschaftliche Schaden für die Waldeigentümer durch das

 

Käferholz rund 1,2 Millionen Euro." betont Waldschutzexperte DI Christian

 

Schwaninger von der Landesforstdirektion.

 

Zeit ist Geld

 

Alle Fichten, die über den Winter durch den Käferbefall eine

 

braune Krone bekommen haben, müssen sofort gefällt und aus dem

 

Wald gebracht werden. Versäumt man das, so fliegen aus den

 

absterbenden Bäumen tausende von Käfern aus und befallen

 

gesunde Nachbarbäume. Oft geht der Befall so schnell, dass Bäume

 

ihre Rinde verlieren, obwohl sie noch grüne Kronen tragen.

 

Käfer lassen sich zum Teil von gesunden Bäumen weglocken, das

 

geschieht durch so genannte Fangbäume. Der Duft extra dafür

 

gefällter Bäume dient als Lockmittel für die Käfer. Vier Wochen

 

nach dem Befall werden diese Bäume entweder entrindet, sodass die

 

Käferlarven austrocknen, oder aus dem Wald gebracht. Für diese

 

Bekämpfungsmaßnahmen stehen auch öffentliche Mittel zur

 

Verfügung, Beratung bietet der zuständige Waldaufseher.

 

Tote Bäume für den Naturschutz wichtig

 

Wenn Käferbäume die ganze Rinde verloren haben, stellen sie keine Gefahr mehr für die umliegenden Bäume dar.

 

Dieses so genannte Totholz kann bedenkenlos stehen gelassen werden und bietet Lebensraum und Brutmöglichkeit für

 

viele nützliche Insekten und Vögel.

 

 

 Vereinigung der Waldaufseher
und Forstwarte Tirols