Forsttagung 2005

Forstleute auf den Spuren der Unglückslawine von Galtür.

Lawinenschutzmauer

Lichtschlitz zur Einleitung der Naturverjüngung

Waldaufseher Luggi Salner schildert die Ereignisse von der Unglückslawine 1999

Der Aufgang zur Lawinenschutzmauer "Winkl" im Innerern des Rundholzturmes

Am 24.6.2005 fand der diesjährige Erfahrungsaustausch der Förster- und Waldaufsehervertreter von Süd- und Nordtirol, an dem auch der Landesforstdirektor von Nordtirol Dr. Hubert Kammerlander, Dr. Heinrich Erhard vom Amt für Jagd und Fischerei als Vertreter des Forstdirektors von Südtirol teilnahmen, in Galtür statt. In eindrucksvoller Weise wurde uns das FWP- Galtür, das eine Fläche von 248 ha umfasst von DI. Peter Hauser, Leiter der Bezirksforstinspektion Landeck und Fö Michael Knabl vorgestellt. Der Gesamtkostenrahmen des Projektes umfasst ca. 470.000 €. Die Nutzungen wurden unter Anweisung von Waldbauprofessor Dr. Spörk durchgeführt. In den Altholzbeständen wurden mit zu Hilfenahme des sog. Sonnenkompasses Lichtschlitze zur Einleitung der Naturverjüngung angelegt. Die Holzauszeige ist eine sehr zeitaufwendige Arbeit für den Waldaufseher, aber die „Wichtigste“! Sie ist eine Entscheidung für 100 bis 150 Jahre, so Peter Hauser. Ein Leitspruch von Waldbauprofessor Spörk lautet: „Um so mehr man im Wald macht um so eher hat man die Chance etwas richtig zu machen!“ Die Werbungskosten für diese Nutzungsform betragen in etwa 27€ bis 30€. Die Lichtschlitze werden in Richtung Osten angelegt damit die Morgensonne einfallen kann, die die Naturverjüngung begünstigt!

 

LA Bürgermeister Anton Mattle begrüßte uns recht herzlich in Galtür. Er führte uns in die Pfarrkirche/Wallfahrtskirche "Mariä Geburt" wo er uns über die Besiedelung von Galtür (Walser) informierte. Am 24. Juni 1383 weihte der Fürstbischof von Chur die Kirche und den Friedhof. Bis dahin mussten die Verstorbenen Galtürs in der acht Stunden Fußmarsch entfernten Mutterpfarre Ardez im Engadin bestattet werden.

 

Ein weiterer sehr interessanter Tagungspunkt war die Besichtigung der errichteten Lawinenschutzmauer die den Ortsteil „Winkl“ in Galtür vor einer neuerlichen Unglückslawine schützt! Als Stütze dieser Mauer dient das Alpinarium in dem wir die Landesausstellung 2005 besuchten. Sie informiert über das Leben im Gebirgsraum und die Veränderung der Bewirtschaftungs-, Besiedelungsform und das Leben der Menschen mit der Naturgefahr „Lawine“ in Galtür.

 

Die Tiroler Waldordnung wurde gut novelliert, so Forstdirektor Kammerlander. Es ist gelungen die gesetzlichen Voraussetzungen für die Gründung einer Holzvermarktungsorganisation zu schaffen. Die Fördermittel werden weniger und es ist die Frage ob die Bewirtschaftungen in dieser Form erhalten bleiben können. Der Tiroler Forstdienst leistet in der Schutzwaldbewirtschaftung gute Arbeit. Der Gebirgswald ist Schutz, der Schutz unseres Lebensraumes!! Forstdirektor Kammerlander begrüßt solche Veranstaltungen und den Erfahrungsaustausch südlich und nördlich des Brenners.

 

Ein herzliches Dankeschön an unseren Berufskollegen Luggi Salner und seiner Familie für die gute Bewirtung und herzliche Aufnahme in ihrem Hotel!

 Vereinigung der Waldaufseher
und Forstwarte Tirols