Eine neue Chance für den Wald

Jedem Gemeindebürger von Volders ist mittlerweile die kahle Waldfläche oberhalb von Schloss Aschach aufgefallen. Vielen Waldbesuchern gefällt die momentane Situation nicht und es war sogar von Waldverwüstung die Rede. Dies wurde in einem anonymen Brief an die Gemeinde zum Ausdruck gebracht.

Erst kam der Wind, dann der Borkenkäfer

Es werden verschiedene Strauch- und Baumarten für die Artenvielfalt gepflanzt

Die NMS Volders hat tatkräftig bei der Gestaltung des Waldrandes geholfen

Leider haben in diesem Bereich nicht geplante Einflüsse diese Waldnutzung notwendig gemacht. Erst hat ein starkes Windereignis dazu geführt, dass einige Bäume umgekippt bzw. gebrochen sind. Nach dem Wind kam dann der Borkenkäfer und hat sein Restliches dazu beigetragen. Auf Flächen wie dieser kann man gut beobachten, wie die Fichte unter der Klimaveränderung in den niedrigen Höhenlagen zu kämpfen hat.

Dieses Schadereignis möchte die Waldbesitzerin jetzt nutzen, um die Fläche klimafitter und ökologisch wertvoller aufzubauen. Im Zuge dessen werden die bereits vorhandenen Laubbäume gepflegt. Die Natur hat auf der Fläche für reichlich Naturverjüngung gesorgt. So kommen die verschiedensten Laubbäume wie Rotbuche, Stieleiche oder auch die Walnuss auf der Fläche vor. Die Walnuss bevorzugt mildere Temperaturen und dass sie sich hier immer mehr etablieren kann, hat ebenfalls mit dem milderen Klima zu tun. In den Bereichen, wo keine Naturverjüngung zu finden ist, wurde mit Pflanzen aus den Tiroler Forstgärten nachgeholfen. So sind in Form von kleinen Gruppen verschiedene Laubholzinseln aus Stieleiche, Bergahorn und Winterlinde entstanden.

Entlang des Wandersteiges Richtung Hochschwarz wurde bereits im letzten Jahr von der NMS Volders ein Waldrand mit vielen verschiedenen Sträuchern und kleinwüchsigen Bäumen angelegt. Ein tolles Projekt, durch das auch die jungen Dorfbewohner wieder mehr Bezug zum Wald bekommen. Sträucher wie Alpenjohannisbeere, Pfaffenhütchen und Liguster oder Bäume wie Wildzwetschke oder Vogelkirsche sollen einen Übergang von den landwirtschaftlich genutzten Flächen zum geschlossenen Wald schaffen. Dieser Waldrand wird in naher Zeit nicht nur optisch ansprechend sein, er wird vielmehr einen ökologischen Stellenwert wie ein natürlicher Wald haben. Viele Vögel und Kleinlebewesen nutzen solch dicht aufwachsende Sträucher als Lebensraum. Außerdem dienen die Früchte den Tieren im Winter als natürliche Nahrungsquelle.

Aufmerksame Waldbesucher können in diesem Jahr sicher schon einige positive Veränderungen an dieser momentan doch eher unschönen Fläche finden und in ein paar Jahren wird der Bereich sicherlich zu einem kleinen Juwel heranwachsen.

 Vereinigung der Waldaufseher
und Forstwarte Tirols