Forsttagung in Südtirol

Förster und Waldaufseher aus Süd-, Nord- und Osttirol im Marmordorf Laas/Vinschgau/Südtirol!

Besichtigung Heizkraftwerk Laas-Eyrs;Bild: Werner Fiechtl

Besichtigung des Weisswasserbruches oberhalb von Laas; Bild: Werner Fiechtl

Methode zur Erstelltung eines Werkstückes aus Laaser Marmor nach alter Handwerkskunst; Bild: Werner Fiechtl

Laaser Marmor/Südtirol!

Förster und Waldaufseher im Marmordorf Laas!

 

Laaser Marmor ist ein sehr harter, widerstandsfähiger und wetterbeständiger Marmor, der in Laas/Südtirol abgebaut wird. Die Bezeichnung Laaser Marmor für das Gestein, das lange Zeit als Tiroler Marmor, Vinschgauer Marmor oder Göflaner Marmor bekannt gewesen war, begann sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts durchzusetzen und gewann zunehmend an Bekanntheit. Insbesondere im 19. Jahrhundert wurde der Laaser Marmor von mehreren Architekten und Steinbildhauern bevorzugt verwendet.

 

Laaser Marmor ist frostfest, und ihm wird Tausalzbeständigkeit zugesichert.

 

Im Mittelalter wurde Laaser Marmor als Werkstoff für Portale, Wappensteine und Ornamentstücke von Vinschgauer Burgen verwendet, etwa beim Palasportal von Schloss Tirol. Zu den ältesten bekannten Werkstücken aus Laaser Marmor gehören die Marmorreliefs im karolingischen St. Benediktskirchlein in Mals.

 

Auch in Wien (Ringstraße) gibt es zahlreiche Prunkfassaden und Statuen aus Laaser Marmor. Besonders für das ehemalige Reichsratsgebäude und spätere Parlament wurden sehr große Materialmengen benötigt.

 

Um 1883 erreichte der Marmor aus dem Weißwasserfall (Torneller Wand) und der Jennwand internationale Bekanntheit. Durch den Weisswasserbruch wurden die Forstleute von Herrn Verdross geführt und gewannen interessante Eindrücke über den Abbau des Marmors.

 

Seit 1982 gibt es wieder die Berufsfachschule für Steinbearbeitung in Laas, der Herr Waldner als Direktor vorsteht.

 

Eindrucksvoll wurden wir vom Direktor Waldner durch das Marmordorf Laas geführt. Er zeigte uns Schmuckstücke aus Laaser Marmor und die Arbeit eines Steinbildhauers welche in Laas noch nach althergebrachter Methode praktiziert und gelehrt wird!

 

Objekte, die unter Verwendung von Laaser Marmor errichtet wurden, befinden sich in Deutschland, Großbritannien, Italien, Österreich und in den Vereinigten Staaten.

 

Weiters wurde das Biomassefernheizwerk Laas/Eyrs besichtigt. Das Werk wurde im Jahre 2003 errichtet. Mittlerweile zählt die Laaser Eyrser Energiegenossenschaft 477 Mitglieder und verfügt über eine Netzlänge von 23 km.

 

Zum Abschluss der zweitägigen Tagung besuchten wir noch einen landwirtschaftlichen Betrieb welcher Trockenfrüchte, Säfte, Essig, Marillensenf, Marmeladen usw. herstellt.

 

Schon seit ca. 30 Jahren wird nördlich und südlich des Brenners der Kontakt mit dem Forstdienst gepflegt. Der alljährlich durchgeführte Erfahrungsaustausch wird abwechselnd in Süd- Nord- oder Osttirol abgehalten.

 

Einen herzlichen Dank den Südtiroler Kollegen für die gut organisierte und interessante Tagung!!

 Vereinigung der Waldaufseher
und Forstwarte Tirols