11. TIROLER NADEL-WERTHOLZSUBMISSION

Erneut Preissteigerung bei der Nachfrage an Gebirgsholz

Herbert Weisleitner führte wie immer mit viel Hintergrundwissen durch die Submission

Kurzes Bloch mit hohem Preis aus der Gemeinde Namlos (zweitteuerstes Tannenbloch)

Kostenlose Vermarktung von Wertholz aus dem Tiroler Gebirgswald in der LLA Rotholz

Aus Oberpinswang im Bezirk Reutte stammte das zweitteuerste Fichtenbloch

Aus Oberpinswang im Bezirk Reutte stammte das zweitteuerste Fichtenbloch

Ende Jänner 2024 fand die elfte Tiroler Wertholzsubmission statt. Diese wird alljährlich vom Tiroler Waldverband durchgeführt, der dem wertvollen Tiroler Gebirgsholz somit eine überdurchschnittliche Wertschöpfung bietet.

 

555 Kubikmeter schönstes Tiroler und Vorarlberger Gebirgsholz, das langsam gewachsen ist, wenig Äste hat, wenig Holzfehler aufweist und gute Dimensionen hat, wurden auf der diesjährigen Submission aufgelegt. Die Schlägerung der Bäume erfolgte zwischen September und Anfang Dezember 2024 auf einer Seehöhe von 750 m bis 1920 m.

 

Das qualitativ hochwertige Nadelholz wurde einzelstammweise übersichtlich aufgelegt. So lagen schlussendlich 479 Stämme zur Besichtigung am Lagerplatz Kappenhof der LLA Rotholz. Rotholz ist mit seiner Forstlichen Ausbildungsstätte das Zentrum der Forstlichen Ausbildung im Westen Österreichs und war somit bestens geeignet, diese Submission durchzuführen.

 

Stämme aus Tirol und Vorarlberg

Die Stämme wurden von insgesamt 41 Waldbesitzern geliefert. Der Anteil an Waldbesitzern, die mondgeschlägertes Holz lieferten, betrug 78 %. Das meiste Holz wurde aus dem Bezirk Imst angeliefert mit einem Anteil von 27 %. Das weitere Holz stammte aus den Bezirken Kitzbühel, Landeck, Kufstein, Innsbruck-Land, Reutte sowie Schwaz. Zusätzlich wurde noch mit einem Anteil von 11 % Holz aus Vorarlberg angeliefert.
Bei der elften Wertholzsubmission kamen insgesamt 374 Erntefestmeter Holz zur Versteigerung: 157 efm Fichte, 41 efm Tanne, 103 efm Lärche und 73 efm Zirbe.

 

Holz für edle Anwendungen

Angesprochen werden mit der Submission Käufer von Tonholz und Instrumentenbauer, Furnierholzkäufer und Wertholzhändler, aber auch Tischler, Schreiner und Möbelhersteller. Das Holz wurde dieses Jahr von 18 Käufern erworben, davon stammte die Hälfte aus Deutschland. 13 % des gekauften Holzes gingen nach Italien.
46 % der Holzmenge wurde von Sägewerken gekauft, ca. 1/3 wird für Instrumente verwendet, der Rest ging an Holzverarbeiter bzw. private Käufer. Für insgesamt 18 Stämme interessierte sich gleich 1/3 der gesamten Bieterschaft.

 

Ansehnliche Verkaufspreise

Die Fichte erreichte einen Durchschnittspreis pro Kubikmeter von € 266, die Tanne € 279, die Lärche € 304 und die Zirbe € 456.
Die Höchstgebote pro Kubikmeter lagen bei € 717 bei einer Fichte aus Vorarlberg und bei € 680 bei einer Tanne aus Reith bei Kitzbühel. Ein Lärchenbloch aus Scharnitz erzielte 588 €/m³, ein Zirbenbloch aus St. Leonhard i.P. ging um 582 €/ m³ an den Käufer. Einmal mehr wurden für starke Weißtannen sehr gute Preise erzielt.
Das teuerste Tannenbloch und zugleich die Submissionsbraut stammte aus Reith b. K. und erzielte mit 2,38 m³ einen Gesamtwert von € 1.404. Ein weiteres Tannenbloch aus Namlos mit 3,5 m Länge und 1,90 m³ ging um einen Gesamtwert von € 1.016 an den Käufer. Das entspricht sensationellen € 590 bzw. 529/m³. Bei der Fichte kam das teuerste Bloch aus Vorarlberg. Es wechselte um € 1.199 den Besitzer (€ 615/m³). Das zweitteuerste Fichtenbloch stammte aus Oberpinswang mit einem Verkaufswert von € 1.147 (€ 637/m³).

 

Bündelung wertvoller Stämme

Mit der Wertholzsubmission möchte der Tiroler Waldverband die Wertschöpfung im Bauernwald erhöhen, hochwertiges Holz optimal vermarkten und zugleich Holzlieferanten und Käufer von Wertholz vernetzen. Denn Gebirgsholz aus Tiroler bzw. Vorarlberg ist weit über die Landesgrenzen hinaus ein gefragtes, kostbares Naturprodukt.

Bei der Submission kann jeder Tiroler Waldbesitzer kostenlos teilnehmen, auch die Transportkosten zum Lagerplatz werden vom Waldverband übernommen. Die Schlägerung muss außerhalb der Saftzeit erfolgen und es wird vor der Schlägerung vom Waldaufseher überprüft, ob es sich um Wertholz handelt.

 

Fotos: Markus Rudigier

 Vereinigung der Waldaufseher
und Forstwarte Tirols