Neue Broschüre zur Zukunft der Schwarzkiefer

Die Klimaerwärmung wird eine neuartige Zusammensetzung der Baumartenverteilung in Europa mit sich bringen. Welche Chancen haben die Schwarzkiefern?

Der Schwarzkiefer (Pinus nigra Arnold) werden ein gewisser Wachstumsvorteil und höhere Überlebenschancen unter künftigen Klimabedingungen nachgesagt. „Die Schwarzkiefer als mediterrane Baumart kann hier sicher punkten, jedoch werden oft Wechselwirkungen zwischen klimatischen Stressfaktoren und Pathogenen außer Acht gelassen“, sagt Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW). Speziell im Fall der Schwarzkiefer gehe es um den endophytisch lebenden Pilz Diplodia sapinea und das Diplodia-Kieferntriebsterben. Das Diplodia-Triebsterben tritt als Wund- und Schwächeparasit auf und kann sich bei lang anhaltender Trockenheit rasch und epidemieartig ausbreiten.

Mit großflächigem Kieferntriebsterben ist zu rechnen

Kleinräumig modellierte Klimaszenarien für die Hauptanbauregionen der Schwarzkiefer in Niederösterreich und Kärnten prognostizieren bis zum Jahr 2100 einen Anstieg der Jahresmitteltemperatur (um 1,3 °C bis 4,2 °C), eine Zunahme an Hitzetagen (1,5-29 Tage) und eine Abnahme an Eistagen pro Jahr (von 27 auf 16 bzw. 0). „Im Zuge dieses prognostizierten Klimawandels, bei dem die Häufigkeit, Intensität und Dauer von Trockenheit zunehmen, werden die Bäume noch anfälliger für Sekundärschäden durch klimawandelgewinnende Schädlinge und Krankheitserreger wie Diplodia", erklärt Marcela van Loo, Genetikerin am BFW.

Broschüre zum Diplodia-Triebsterben, forstlichen Nutzung und Empfehlungen

Eine neue Broschüre gibt einen kurzen Überblick über das praxisrelevante Wissen, welches vom BFW gemeinsam mit Kooperationspartnern über diese Baumart gesammelt wurde. Im Mittelpunkt stehen die Wechselwirkungen der Schwarzkiefer mit dem Pathogen Diplodia sapinea, die forstliche Nutzung der Schwarzkiefer und die Rolle dieser Baumart für die Waldbewirtschafter:innen, aber auch für das gesamte Waldökosystem.

Im ersten Teil der Broschüre berichten Experten und Expertinnen über die neuesten Entwicklungen der Schwarzkiefer in den Bereichen Systematik, Ökologie, Verbreitung, Geschichte, Saatgut, Holzverwendung, Waldbau und Waldschutz.

Im zweiten Teil werden praxisrelevante Ergebnisse des Projekts ASKFORGEN vorgestellt. Ziel dieses Projektes war es, für die wertvollen und durch die Baumart Schwarzkiefer geprägten Waldökosysteme eine Grundlage zur langfristigen Anpassung an die zukünftigen Klimabedingungen zu erarbeiten. Dabei sollte die bereits bestehende innerartliche Variabilität dieser Baumart genutzt werden. Das Projekt ASKFORGEN wurde gefördert vom Bund, den Ländern und der Europäischen Union.

Download

Broschüre: Schwarzkiefer – Baumart mit Zukunftspotential, 80 Seiten, unter bfw.ac.at/webshop

Direkter Download-Link: www.bfw.ac.at/webshop/index.php?controller=attachment&id_attachment=549

 Vereinigung der Waldaufseher
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